Teamstruktur und Rollenklärung bilden oft einen zentralen Dreh- und Angelpunkt für die tägliche Zusammenarbeit. Wenn Zuständigkeiten und Koordinationsaufgaben nicht eindeutig definiert sind, entstehen möglicherweise Unsicherheit und Spannungen. Einerseits besteht der Wunsch nach klarer Führung und verbindlichen Absprachen, andererseits pochen Mitarbeitende auf mehr Eigenverantwortung – ein Spannungsfeld, das nicht zuletzt unterschiedliche Bedarfe und Arbeitsweisen verdeutlicht und immer wieder in Konflikten zwischen Unter-, Überforderung und fehlender Wahrnehmung der einzelnen Rollen mündet.
Personalmangel führt häufig dazu, dass zu wenige Mitarbeitende im Dienst sind, Pausen ausfallen und Überstunden anfallen. Die ständige Mehrarbeit trägt zur Erschöpfung bei und lässt bei vielen Kolleginnen und Kollegen den Wunsch nach Rückzug, Arbeitszeitreduzierung oder gar Berufswechsel wachsen. Die damit einhergehende Sinnkrise und das Gefühl, strukturelle Vorgaben notfalls „schönschreiben“ zu müssen, um Sanktionen zu vermeiden, verschärfen die Demotivation unter Umständen erheblich.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Supervision als unverzichtbarer emotionaler Anker erwiesen. Der offene Austausch in einem geschützten Rahmen ermöglicht nicht nur eine unmittelbare Entlastung, sondern schafft auch Raum für Selbstreflexion und die Entwicklung individueller Perspektiven. Mithilfe kreativer Methoden – von Bildimpulsen über inspirierende Sprüche bis hin zu symbolträchtigen Gegenständen – werden die unterschiedlichen Bedürfnisse und Wahrnehmungsweisen im Team sichtbar. So formieren sich erste Ansätze gegenseitiger Unterstützung: Teammitglieder tauschen Dienste, begegnen sich mit Humor und zeigen Gesprächsbereitschaft, auch wenn das Klima insgesamt weiterhin fragil bleibt.